Publizistikwissenschaft (1. Nebenfach)
Moderne Gesellschaften werden heute auch als "Informationsgesellschaften" begriffen, weil in ihnen Produktion, Verbreitung und Nutzung von Information eine immer zentralere Stellung einnehmen. Dementsprechend entwickeln sich die Medien- und Telekommunikationstechnologien zu zentralen Wachstumsbranchen. Insbesondere die Bedeutung von medienvermittelter Kommunikation (Massenmedien) ist im Rahmen dieser Evolution dermassen gross geworden, dass auch Begriffe wie "Mediengesellschaft" oder "global village" sich durchzusetzen beginnen. Die Rolle des Westfernsehens bei der Umwälzung in Osteuropa, die Bedeutung von CNN während des Golfkrieges, die zunehmende Präsenz von Medienarbeit und PR nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch im politischen Geschehen oder die rasante Verbreitung des Internets illustrieren diese Tendenzen.
Durch die enorme Steigerung von Informationsangeboten (TV- und Radio-Kanäle, Printangebote usw.) und Kommunikationsmöglichkeiten (Internet, Mobilfunk usw.) werden zwar gewisse gesellschaftliche Probleme bewältigt, aber die sich herausbildenden Kommunikations- und Mediensysteme schaffen sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene neue Folgeprobleme, d.h. die Produktion, Verbreitung und Nutzung von Kommunikation werden selbst zum Problem, etwa in Form von Informationsüberlastung des Menschen oder durch Herausbildung einer umfassenden Weltkultur, die unsere kulturellen Eigenheiten zu gefährden scheint. Und auf der Ebene der Mediensysteme ergeben sich durch alte und neue Anbieter aus dem In- und Ausland, durch sich verstärkende Prozesse der Verflechtung und Konzentration, aber auch durch die vermehrte Vermischung von Information und Unterhaltung (Infotainment) neue Herausforderungen medienpolitischer, journalistischer, medienethischer sowie medienpädagogischer Art.
Dementsprechend ist der Bedarf nach wissenschaftlicher Erhellung und Analyse auch als Optimierung von Medienkommunikation und ihren gesellschaftlichen Konsequenzen stetig gewachsen. Das IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung – ist eine Lehr- und Forschungsstätte an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich mit dem Auftrag, Lehrangebote für Studierende (Hauptfach oder Nebenfach) zu entwickeln, einen Beitrag zur Grundlagenforschung (Medienstrukturen, Medienleistungen, Organisationskommunikation, Kampagnen, Medienumgang, PR, Medienkompetenz usw.) zu leisten sowie Dienstleistungen in öffentlichem Interesse (Expertisen, Kommunikationskonzepte, Analysen von Medienprodukten, Evaluation von Kampagnen usw.) gegenüber Dritten zu erbringen.
Mein Interesse gilt insbesondere der Medienwirkungsforschung und ihren verschiedenen Ansätzen, aber auch der Qualitätssicherung im Journalismus, der Evaluation von PR-Kampagnen und der Öffentlichen Kommunikation.
Das Grundstudium habe ich mit den entsprechenden Leistungsbelegen (schriftliche Zwischenprüfungen 'Einführung in die Publizistikwissenschaft' und 'Journalismus-Konzepte') Ende 2001 abgeschlossen. Im Sommer 2005 absolvierte ich das erste von insgesamt zwei erforderlichen Seminaren mit Thema "Fernsehnachrichtenforschung". Gleichzeitig verfasste ich eine schriftliche Seminararbeit, die sich eingehend mit einer deutschen Nachrichtendiffusionsstudie zum »11. September« beschäftigt.
Im Sommer 2006 besuchte ich ein zweites Seminar, das dem Thema "Medienkritik" gewidmet war. Sowohl im Referat als auch in der schriftlichen Seminararbeit befasste ich mich mit Modellen "verbraucherorientierter Organisationen der Medienkritik" aus Deutschland und der Schweiz. Damit habe ich das Hauptstudium im ersten Nebenfach 'Publizistik' absolviert, übrig bleiben noch die abschliessenden mündlichen und schriftlichen Lizentiatsprüfungen, die ich zusammen mit denjenigen in 'Soziologie' und 'Filmwissenschaft' im Herbst 2009 zu absolvieren gedenke.
Seminar Fernsehnachrichtenforschung
"11. September - Informationsverbreitung, Medienwahl und Anschlusskommunikation in der Bundesrepublik Deutschland"
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Seminar Medienkritik
"Stiftung Medientest" - Modelle verbraucherorientierter Organisationen der Medienkritik im Vergleich: Prämissen, Funktionen, Aufgabenbereiche
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